Neu­er Min­dest­stan­dard zur Bemes­sung der Recy­cling­fä­hig­keit von Ver­pa­ckun­gen

Neu­er Min­dest­stan­dard zur Bemes­sung der Recy­cling­fä­hig­keit von Ver­pa­ckun­gen

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Wann ist eine Ver­pa­ckung recy­cling­fä­hig – und wann nicht? Ant­wor­ten dar­auf gibt der Min­dest­stan­dard zur Bemes­sung der Recy­cling­fä­hig­keit von Ver­pa­ckun­gen (§ 21 Absatz 3 Ver­pa­ckungs­ge­setz).

Was besagt der neue Min­dest­stan­dard ab 31. August 2022?

Faser­ba­sier­te Ver­pa­ckun­gen: Nach­weis­pflicht wird ein­ge­führt

Es wer­den immer mehr faser­ba­sier­te Ver­pa­ckun­gen pro­du­ziert, in denen unter ande­rem Teig­wa­ren, Kaf­fee oder Wurst ver­trie­ben wer­den. Die­se sug­ge­rie­ren den Ver­brau­chern zwar einen öko­lo­gi­schen Mehr­wert, las­sen sich aller­dings in Wahr­heit oft­mals schlech­ter recy­celn als sor­ten­rei­ne Kunst­stoff­ver­pa­ckun­gen. Die Recy­cling­fä­hig­keit von faser­ba­sier­ten Ver­pa­ckun­gen hängt im Wesent­li­chen davon ab, ob sich die Fasern im Recy­cling­pro­zess lösen und dadurch wie­der zu neu­en Fasern ver­ar­bei­tet wer­den kön­nen. Die­ser Sach­ver­halt spie­gelt sich im aktu­el­len Min­dest­stan­dard wider – und zwar mit fol­gen­der Rege­lung: „Bei faser­ba­sier­ten Ver­bund­ver­pa­ckun­gen (mit Aus­nah­me von Flüs­sig­keits­kar­tons), die nicht typi­scher­wei­se tro­cke­ne Füll­gü­ter ent­hal­ten, muss nun immer ein Nach­weis über die Recy­cling­fä­hig­keit erbracht wer­den. Glei­ches gilt für Papier­ver­pa­ckun­gen, die Flüs­si­ges oder Pas­tö­ses ent­hal­ten.“

Net­ze und Korb­fla­schen: Mate­ri­al­kom­bi­na­tio­nen erschwe­ren das Recy­cling

Gene­rell lässt sich Alt­glas sehr gut recy­celn, wenn es rich­tig ent­sorgt und sor­tiert wird. Aller­dings gibt es im Glas­be­reich Ver­pa­ckungs­merk­ma­le oder Mate­ri­al­kom­bi­na­tio­nen, die das Recy­cling erschwe­ren oder ver­hin­dern. Dazu zäh­len Fla­schen, die mit einem fei­nen Metall­netz umge­ben sind. Bevor Alt­glas ein­ge­schmol­zen und zu neu­en Pro­duk­ten ver­ar­bei­tet wird, muss es zu Glas­scher­ben zer­klei­nert und von Fremd­stof­fen befreit wer­den. Das Metall­netz ver­hin­dert aller­dings, dass die Glas­scher­ben von­ein­an­der getrennt wer­den kön­nen. Ein wei­te­res Bei­spiel sind Korb­fla­schen, mit denen unter ande­rem Wein ver­trie­ben wird.

Auch was­ser­fes­te Haft­kle­be­eti­ket­ten aus Kunst­stoff auf Glas­ver­pa­ckun­gen stö­ren den Recy­cling­pro­zess, des­halb ist nun der recy­cling­fä­hi­ge Anteil der Glas­ver­pa­ckung um die mit sol­chem Eti­kett bedeck­ter Glas­an­teil abzu­zie­hen. Mit der Fol­ge, dass ver­mut­lich vie­le Glas­ver­pa­ckun­gen nicht mehr als hoch­gra­dig recy­cling­fä­hig ein­ge­stuft wer­den.

Der dies­jäh­ri­ge Min­dest­stan­dard legt einen Schwer­punkt auf der­ar­ti­ge Unver­träg­lich­kei­ten. Die­se wer­den auch wei­ter­hin im Fokus ste­hen. Basie­rend auf den Ergeb­nis­sen von künf­ti­gen Stu­di­en sind noch prä­zi­se­re Rege­lun­gen in die­sem Bereich geplant.

Nagel­lack, Bitu­men, Wachs: Pro­dukt­res­te wir­ken sich nega­tiv aus

Res­te von Nagel­lack, die im Fläsch­chen ver­blei­ben, oder von Bitu­men, die im Eimer kle­ben: Es gibt ver­schie­de­ne Pro­duk­te, deren Res­te in der Ver­pa­ckung haf­ten blei­ben und sich dar­aus nur schwer oder über­haupt nicht ent­fer­nen las­sen. Auch Wach­se oder diver­se Che­mie- und Bau­stof­fe gehö­ren dazu. Der­ar­ti­ge kon­struk­ti­ons­be­ding­te Pro­dukt­res­te wir­ken sich unter Umstän­den nega­tiv auf die Recy­cling­fä­hig­keit der Ver­pa­ckung aus. Der Ein­zel­fall ist hier­bei ent­schei­dend. Wel­che Fol­gen die Res­te kon­kret für das Recy­cling haben, hängt maß­geb­lich vom jewei­li­gen Füll­gut, der Gestal­tung der Ver­pa­ckung und dem ver­wen­de­ten Pack­stoff ab. Doch klar ist: Die Ein­flüs­se der Pro­dukt­res­te müs­sen bei der Bemes­sung der Recy­cling­fä­hig­keit zwin­gend berück­sich­tigt wer­den. Das schlägt sich auch im aktu­el­len Min­dest­stan­dard der ZSVR nie­der.

Drei Kri­te­ri­en haben sich bewährt: Zur Struk­tur und Anwen­dung des Min­dest­stan­dards

Die Anwen­dung des Min­dest­stan­dards bleibt auch in der vier­ten Aus­ga­be gewohnt ein­fach: Bewährt haben sich die drei Stan­dard-Kri­te­ri­en, die im neu­en Min­dest­stan­dard als grund­le­gen­de Struk­tur bei­be­hal­ten wer­den. So muss bei der Fra­ge, ob eine Ver­pa­ckung gut recy­cel­bar ist, das Vor­han­den­sein einer Ver­wer­tungs­in­fra­struk­tur, die Sor­tier- und Trenn­bar­keit der Ver­pa­ckung sowie die Recy­cling­un­ver­träg­lich­kei­ten geprüft und berück­sich­tigt wer­den.

Damit die Roh­stof­fe aus Ver­pa­ckun­gen im Kreis­lauf blei­ben, müs­sen Ver­pa­ckun­gen mög­lichst recy­cling­freund­lich gestal­tet sein. Wir bie­ten Ihnen mit unse­rer Prüf­me­tho­de rota­te die Bewer­tung der Recy­cling­fä­hig­keit an. Kon­tak­tie­ren Sie uns gern für ein unver­bind­li­ches Ange­bot.

Quel­le:

Lesen Sie hier die Pres­se­mit­tei­lung der Stif­tung Zen­tra­le Stel­le Ver­pa­ckungs­re­gis­ter:

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Grafik 360 Grad in der Kreislaufwirtschaft
Wir sind Experten rund um die Verpackungslizenzierung, alle Rücknahmelösungen und Bewertung der Recyclingfähigkeit nach §21 VerpackG.