Gesetz­li­che Neu­re­ge­lung für eine pri­vat­wirt­schaft­li­che und wett­be­werbs­neu­tra­le Lösung für effek­ti­ve Anreiz­set­zung nach §21 Ver­packG

Gesetz­li­che Neu­re­ge­lung für eine pri­vat­wirt­schaft­li­che und wett­be­werbs­neu­tra­le Lösung für effek­ti­ve Anreiz­set­zung nach §21 Ver­packG

Teilen:

Köln, 17.06.2021 – Die dua­len Sys­te­me sind nach §21 (1) des aktu­el­len Ver­packG dazu ver­pflich­tet, Her­stel­lern Anrei­ze für das Inver­kehr­brin­gen öko­lo­gisch vor­teil­haf­ter Ver­pa­ckun­gen zu schaf­fen. Den Ergeb­nis­sen des UBA For­schungs­vor­ha­bens zur Eva­lua­ti­on der Wirk­sam­keit von §21 (1) Ver­packG zufol­ge exis­tie­ren jedoch sys­tem­im­ma­nen­te Pro­ble­me bei der Anreiz­set­zung. Vor die­sem Hin­ter­grund wer­den aktu­ell wett­be­werbs­neu­tra­le Fonds­mo­dell­va­ri­an­ten dis­ku­tiert und Markt­ak­teu­re vom Umwelt­bun­des­amt zur Ein­rei­chung wei­te­rer Alter­na­ti­ven auf­ge­for­dert. Im Sin­ne einer effek­ti­ven Umset­zung von §21 (1) Ver­packG spre­chen sich die dua­len Sys­te­me gemein­sam für eine gesetz­li­che Neu­re­ge­lung eines pri­vat­wirt­schaft­lich orga­ni­sier­ten und wett­be­werbs­neu­tra­len Modells aus, das auf bereits eta­blier­ten Struk­tu­ren und Pro­zes­sen auf­baut.

Recy­cling­fä­hi­ges Ver­pa­ckungs­de­sign und Rezy­kla­tein­satz in Ver­pa­ckun­gen sind wich­ti­ge Vor­aus­set­zun­gen, um die stei­gen­den Recy­cling­quo­ten nach Ver­pa­ckungs­ge­setz zu errei­chen, noch mehr Res­sour­cen durch Ver­pa­ckungs­re­cy­cling ein­zu­spa­ren und den Aus­stoß kli­ma­schäd­li­cher CO2-Gase wei­ter zu redu­zie­ren. Die­se Zusam­men­hän­ge wur­den im aktu­el­len Ver­pa­ckungs­ge­setz bereits berück­sich­tigt und die dua­len Sys­te­me dazu ver­pflich­tet, öko­lo­gi­sche Kri­te­ri­en der Ver­pa­ckungs­ge­stal­tung bei der Bemes­sung der Betei­li­gungs­ent­gel­te mit­ein­zu­be­zie­hen. Nach über zwei Jah­ren Ver­pa­ckungs­ge­setz über­prüft das Umwelt­bun­des­amt im Rah­men eines For­schungs­pro­jekts die bis­he­ri­ge Wirk­sam­keit und zukünf­ti­ge Mög­lich­kei­ten zur Wei­ter­ent­wick­lung des §21 Ver­packG. Im Ergeb­nis steht für die Sys­te­me fest: Eine Neu­re­ge­lung des §21 Ver­packG für eine funk­tio­nie­ren­de pri­vat­wirt­schaft­li­che und wett­be­werbs­neu­tra­le Lösung ist unum­gäng­lich.

Wett­be­werbs­neu­tra­le Lösung der dua­len Sys­te­me

Als zen­tra­le Markt­ak­teu­re der Kreis­lauf­wirt­schaft in Deutsch­land sehen die dua­len Sys­te­me sich in der Ver­ant­wor­tung, gemein­sam eine Lösung vor­an­zu­trei­ben, die die größt­mög­li­che öko­lo­gi­sche Anreiz­wir­kung erzielt und gleich­zei­tig die Inter­es­sen pri­vat­wirt­schaft­li­cher Stake­hol­der berück­sich­tigt. Denn eine mög­li­che gesetz­li­che Neu­re­ge­lung von §21 Ver­packG hat unmit­tel­bar Aus­wir­kung auf die Kos­ten­be­las­tung der Inver­kehr­brin­ger wie auch auf den Markt und den Wett­be­werb der dua­len Sys­te­me.

Das in den Gesetz­ge­bungs­pro­zess ein­zu­brin­gen­de Anreiz­mo­dell der dua­len Sys­te­me bezieht alle Mate­ri­al­frak­tio­nen glei­cher­ma­ßen ein – ledig­lich Ver­pa­ckun­gen, die hoch­gra­dig recy­cling­fä­hig sind, wer­den von der Zah­lung fes­ter (für alle Sys­te­me iden­ti­scher) Zuschlä­ge je Frak­ti­on aus­ge­nom­men. Für eine effi­zi­en­te und ein­fa­che Abwick­lung wird auf eta­blier­te Mel­de- und Abrech­nungs­pro­zes­se zurück­ge­grif­fen, die bereits zwi­schen Ver­pflich­te­ten und dua­len Sys­te­men exis­tie­ren. So kön­nen
red­un­dan­te Kos­ten ver­mie­den wer­den, die der eigent­li­chen Anreiz­wir­kung letzt­lich ent­ge­gen­ste­hen. Die Ansied­lung des Anreiz­mo­dells in der Ver­ant­wort­lich­keit der dua­len Sys­te­me ist auch dahin­ge­hend schlüs­sig, dass die­se für die Erfül­lung der Recy­cling­quo­ten ein gro­ßes Inter­es­se haben, dass Anrei­ze nach §21 Ver­packG ihre maxi­ma­le Wir­kung ent­fal­ten. Mit die­sem Modell wür­de die im Gesetz ver­an­ker­te funk­tio­na­le Tei­lung ope­ra­ti­ver Umset­zungs- (Her­stel­ler und dua­le Sys­te­me) und Kon­troll­pflich­ten (Zen­tra­le Stel­le) fort­ge­setzt.

Trans­pa­ren­te, zweck­ge­bun­de­ne För­de­rung von Maß­nah­men im Sin­ne des §21

Ver­packG Die För­de­rung der bereits im aktu­el­len Ver­packG und des­sen Geset­zes­be­grün­dung for­mu­lier­ten Zie­le zum Schlie­ßen der Mate­ri­al­kreis­läu­fe wird mit dem mög­li­chen neu­en, gesetz­lich zu ver­an­kern­den Modell der dua­len Sys­te­me ver­folgt. Die ver­ein­nahm­ten Mit­tel wür­den hier­bei ins­be­son­de­re für Maß­nah­men und Initia­ti­ven aus­ge­schüt­tet wer­den, die das recy­cling­fä­hi­ge Ver­pa­ckungs­de­sign, den Rezy­kla­tein­satz in Ver­pa­ckun­gen und die Ver­brau­cher­infor­ma­ti­on zum
Ziel haben. Zudem sol­len Inno­va­tions- und Inves­ti­ti­ons­an­rei­ze in die Kreis­lauf­wirt­schaft geschaf­fen wer­den. Zur Sicher­stel­lung der Wett­be­werbs­neu­tra­li­tät sieht das skiz­zier­te künf­ti­ge Modell die Akkre­di­tie­rung und Kon­trol­le för­de­rungs­wür­di­ger Pro­jek­te durch eine wett­be­werbs­neu­tra­le Stel­le oder Gre­mi­um (z.B. BMU, UBA oder ZSVR) vor. Die Mit­tel wer­den insol­venz­si­cher ver­wal­tet und ver­pflich­tend über einen defi­nier­ten Zeit­raum aus­ge­kehrt.

Teilen:

Ihre Ansprechpartnerinnen für Presse

Sie haben noch Fragen?

Schreiben Sie an presse@noventiz.de und wir helfen Ihnen gerne weiter. Nach Veröffentlichung Ihres Beitrages freuen wir uns über ein Belegexemplar.